Freitag, 17. Februar 2017

Hamburgteile 86A



Nun endlich im Februar mein erstes Viertel im Jahre 2017 und mein Hamburgteil 86.

Unter der Köhlbrandbrücke: Die unheimlichen Stimmen der LKWs übertragen sich bis ganz nach unten. Ich stehe am ersten Pfeiler auf der Seite von Waltershof. Die Pfeiler ragen hinauf. Die Klagen der Stimmen aus Neuhof sind zu hören. Neuhof war eine Siedlung, sogar einmal eine Insel. 1970 - 1974 entstand die Köhlbrandbrücke. Die Besiedlung in der Nippoldstraße wurde abgerissen. Es klopft und kracht. Da dimm – da dimm. Die Brücke wirft Schatten. Man könnte sich jedes Mal erschrecken – der LKW Verkehr könnte von oben durchbrechen.

Die westliche Rampenbrücke zu Waltershof ist eine S-förmige Schlange, deren Radien eine Krümmung von bis zu 175 Metern aufweisen. Dieser einzellige Hohlkasten der Spannbetonbrücke  ist es, der mit einem spricht. 30.000 Fahrzeuge pro Tag, pro Tag und Nacht. 81.000 Kubikmeter Beton, 12.700 Tonnen Stahl.

Waltershof besteht aus den ehemaligen Inseln Griesenwerder, Mühlenwerder, Maakenwerder und Rugenbergen. Benannt nach Senator Walter Beckhoff, der Handelskammer Präses am Ende des 17. Jahrhunderts. 1962 bei der Sturmflut kamen 37 Menschen ums Leben. Die Namen der Opfer sind am Harburger Seemannsheim Duckdalben nachzulesen, der Seemannsmission in Waltershof in der jedes Jahr etwa 35.000 Seeleute aus etwa 100 Ländern Hilfe und Orientierung für den für sie fremden Hamburger Hafen bekommen.

Nach der Flut wurde die Besiedlung von Waltershof aufgegeben. So zählt Waltershof nun mehr nur noch 3 Einwohner. Mit der Hadag Fähre E 61 kommt man hier wieder wech, oder mit dem Bus 151 Richtung Wilhelmsburg. Das Lotsenhaus mit der Lotsenstation Seemannshöft liegt an der Nordspitze. Man sieht sie von der Fähre aus, die nach Finkenwerder führt. Zu Fuß dort hinzugelangen, führt ins Nichts. So wird es erst später noch mal Bilder vom Seemannshöft mit Uhrturm geben.

Die Fähre von und nach Waltershof fährt übrigens selten. Dafür fährt hier die Hamburger Hafenbahn umso öfter. Ein faszinierender Ort, an dem man es aber als Fußgänger nicht länger als nötig aushalten will. Dennoch, zwischen Eurogate und Eurokai sind feinste Fahrradwanderwege möglich – nach Finkenwerder z.B.




13.2.2017

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