Mittwoch, 31. Dezember 2014

Es geht weiter in ... 2015

Von Oktober 2013 - Dezember 2014 sind es nun 46 Stadtteile, welche ich für die Hamburgteile besucht habe. Davon St. Pauli zwei Mal.
2015 geht es weiter.


Guten Rutsch!...




Samstag, 27. Dezember 2014

Hamburgteile 46A




Finkenwarder war eine Insel in der Elbe. Finkenwerder ist heute ein Dorf im Bezirk Mitte mit viel Bekanntem für die Republik. Da gibt es eigene Landungsbrücken, Airbus das Werk – quasi ein zweiter Airport in der Stadt. Man nennt ihn Flugplatz Hamburg Finkenwerder. Profan, dabei nimmt das Gelände viel von dem ehemaligen Plattdorf der Finkeninsel ein, auf der grade mal 11 000 Leute leben und das auf 19 Quadratkilometern.

Interessant ist die oole Wach. Die alte Wache. Dort befindet sich der Verein Finkenwarder Speeldeel e.V. Der gute alte Gorch Fock gründete 1906 die Folklore Gruppe zusammen mit Hinrich Wriede. Es gibt de Groot und die Lütt Speeldeel, eine Spieldiele für klein und groß und die ist weltberühmt.

In Finkenwerder war einiges preußisch vor 1937 und quasi das andere in Hamburg. Der Hamburger Teil wurde mit A Umlaut geschrieben. Die Hafenbahn ist hier stillgelegt und die Schienen werden nicht mehr genutzt. Sie sind auch nicht immer verbunden, aber sie erinnern an eine frühere Zeit des Transportierens. Das Backwerk hat hier Tradition du und bei Willi Bahde kann man das berühmte „Finken“ kaufen.



26. Dezember 2014


Mittwoch, 17. Dezember 2014

Hamburgteile 31C

Bilder aus St. Pauli


Das alte St. Pauli ist auch da, wo heute Altona Altstadt ist. Und es bleibt auch da. Die Bilder aus dem neuen St. Pauli erinnern aber auch an eine lange Geschichte.

Er ist nicht die Geschichte der Geläuterten. Es ist eine Geschichte, in der die Menschen ihr Leben suchten. Ein Leben mit Nachbarn, die ihr Sein als Künstler oder Romantiker betrachteten. Man schaute eigentlich von der Kirche am Pinnasberg hinunter auf den Nabel der Mädchen und ihre Geschichten die wiederum dahinter steckten. Lokalkolorit nicht aus Erfindung. Heute sind oft hinter den falschen Spielbuden die Erfinder einer Masche. Keine Reepschläger mehr, sondern betagte jung gebliebene in Uniformen. Ob Polizisten oder Türsteher. Die Kunst der Taille findet auf der Leinwand statt. Kein Sex – kein Bier. „He Lücht“ ist kein Fotomotiv, es gibt sie zu hunderten und sie stören die alten St. Paulianer.

Heute die Kunst alte und neue Schilder zu interpretieren. Die Massen an Touristen aus dem Vorland zwischen Ithehoe und Pinneberg mit etwas zu unterhalten, was es tausend Mal besser woanders gibt, aber nicht direkter. Wohl immer noch ist das so.

St. Pauli – deine Bilder sind das Dock deiner Künstler. Es ist immer noch das kleine Od der Ode, eine Nische in der Nische und Menschen die erzählen können, wenn sie denn wollen. Manche erzählen alleine schon dadurch, dass sie einfach da sind. Zwischen Penny und Hamburger Berg, Makrele, Goldenen Handschuh und Hasenschaukel. Im Silbersack gibt es den Silbersack in der Tat und hier ist reden tatsächlich die Regel.

Im Photobook Museum Bonn wurde das Cafe Lehmitz eins zu eins errichtet ohne die Geruchsbakterien von hier.

Die Bilder machen das Berühmte auch bekannt.


17. Dezember 2014





Sonntag, 14. Dezember 2014

Hamburgteile 31B




Was will man machen. Was soll man sagen: St. Pauli – St. Pauli. Ein Wort, welches einen verfolgt. Der berühmteste Platz der Welt. Ein Streifen zwischen Landungsbrücken und Dammtor. Zwischen Planten un Blomen und dem Kiez. Im Karoviertel die Karos und die Sterne. Ansonsten die Farben einer Legende.

Der besondere Ort mit vernichtend kitschigen Farben, Künstlern aus aller Welt und einer Erotik die sich von vorn herein ausschließt. Besungen, bebeatled, beklommen. Das Zentrum aller Vergleiche. Und doch eine verlorene alte Heimat. War doch das alte St. Pauli vor den Toren der Stadt ein Hort der Aussätzigen, der Heimatlosen, der Kranken, der die auf dem Markt der Gefühle für die Welt nur eine Rolle spielen, weil St. Pauli um sie herum ist.

Im Frühsommer gab es Fotos beim Karoherzfestival. Deswegen ist und bleibt das gute St. Pauli die Nummer 31. Das Karoherz war zwar in einer Nische, die man Sternschanze nennt, aber alle hier nennen es St. Pauli. Deswegen war das ein St. Pauli Heimspiel mit Cäthe und anderen.

Das Quartier „Hamburger Berg“ wurde nach seiner Kirche, die heute in Altona Altstadt liegt St. Pauli genannt.



13. Dezember 2014


Hamburgteile 45B

Veddel 5.12.2014















Freitag, 5. Dezember 2014

Hamburgteile 45A




Es sind genau genommen drei Elbinseln du. Veddel, Peute und ein bissl Wilhelmsburg. Da liegt auf etwas über 4 Quadratkilometern die Veddel auf der man dann ja ist, wenn man da ist. Ein bunter verkannter Fleck ufernd an der breiten Norderelbe. Dort gibt es durch die Affi, heute eben Aurubis viele Abeizplätze für vielerlei Menschen und da bei der Peute nimmt die Affi fast die Hälfte der Fläche von Veddel ein. Da gibt es das älteste Fischgasthaus Hamburgs, welches zwischen Autobahn, S-Bahn, Fernverkehr für den normalen Stadtreisenden kaum auffindbar ist, aber von der S-Bahn sichtbar. 1932 wurde es eröffnet und es darf sich „Historisches Gasthaus“ nennen. Nur vierzig Lokalen bundesweit ist das vergönnt.

Es gibt einen hundertjährigen Ruderclub, eine Wanderrudergesellschaft, „die Wikinger e.V.“ die über 100 Jahre alt ist und nahe der Elbbrücken Richtung Stadt ihre Touren startet. Dort gibt es die muslimische Gesellschaft, Menschen aus aller Herren Länder, Kiezläufer, die sich um die Jugend kümmern und die Ballinstadt. Das Auswanderermuseum! Häuser, welche die damalige Stadt jener Menschen, die ihr Glück in der „Neuen Welt“ suchten, nachahmen. Albert Ballin hatte über 55.000 Quadratmeter Hallen errichten lassen.

Seit 2007 gibt es diese Museumshäuser.


5. Dezember 2014


Hamburgteile 44C

Hamburg Dulsberg 29.11.20014















Sonntag, 30. November 2014

Hamburgteile 44B




Oberbaudirektor Fritze Schumacher entwarf Dulsberg und baute es gemeinsam mit Hans und Oskar Gerson, Herrn Schneider, Paul und Hermann Frank, einem gewissen Klophaus, einem Schoch und dem Erich zu Putlitz.

Das Gebiet war nicht groß. Dennoch wurde irre viel gebaut, lauter Backstein in vier Etagen und mehr hoch mit Wohnungen aus damals feiner Seide in der Familien und ihre Väter und Mütter einzogen. Das war in den 1920er und 1930er Jahren. Gomorrha zerstörte Dulsberg im zweiten großen Krieg und es wurde wieder aufgebaut samt Frohbotschaftskirche.

Sehr lange war Dulsberg, welches mittlerweile gut und gerne 17 000 Menschen beherbergt der flächenmäßig kleinste Stadtteil Hamburgs. 2008 aber hat die Schanze mit „Sternschanze“ ein eigens definiertes Viertel, welches weniger als halb so groß ist. Auch Hoheluft Ost und Hoheluft West sind kleiner. Dennoch 1,2 Quadratkilometer waren immer überschaubar.

Dulsberg war also kein altes Dorf wie viele andere Hamburger Stadtteile. Es war ein Acker, der Duvelsbarg, oder Tollsberg (Teufelsberg), der im Kreuzungsbereich Krausestraße und Lauenburger Straße lag und den 1271 der Graf von Holstein an das Hospital des heiligen Geistes für 150 Mark abtrat.

Immerhin blieb es noch Jahrhunderte lang Acker, bis es rot wurde.

30.11.2014

http://de.wikipedia.org/wiki/Hamburg-Dulsberg 

Hamburgteile 44A


29.11.2014 Hamburg Dulsberg



Wenn man wie ich in einem Stadtteil 21 Jahre gelebt hat und 7 Jahre nicht mehr dort war, nähert sich eine alte Bekannte leise. Leise aber deutlich. Jeder Meter ist vertraut. Die Schritte dennoch fremd. Dulsberg ist und war für mich ein Kleinod Hamburger Retorte nach dem großen ersten Krieg. Das Hamburger Backstein, der Geruch nach besseren Wohnumständen zu jener Zeit.

Immer wieder habe ich hier fotografiert. Die Straßen, die Häuser, die Menschen, den Dithmarscher Grill, die Dulsberg Apotheke, der Grieche aus denen die Damen jener Zeit rausstöckelten und der Begriff Honigkuchenpferd für mich neue Nahrung bekam. Im August 1986 bezog ich hier mein Zentrum und blieb doch tatsächlich bis 2007.

30.11.2014


Freitag, 21. November 2014

Hamburgteile 43A

Daheim in Wellingsbüttel setze ich mich einfach nur in den 27er Bus, fahre ein paar Stationen und bin dann im Kleinod der Herzerwärmung. Das Gut Karlshöhe nebst Braamwisch, der ersten wirklich eindringlichen Ökologischen Siedlung Hamburgs ist das Umweltzentrum der Stadt. Und es liegt in Bramfeld.

Bramfeld sehe ich als abwechslungsreichen Strich östlich des Ohlsdorfer Friedhofs und auch östlich des Bramfelder Sees. Ich sehe es nicht als das Ballungszentrum, welches sehr viele Menschen beherbergt, nämlich
50 000 auf 10 Quadratkilometern. Nördlich von Wandsbek im Bezirk Wandsbek findet man hier das gelb gehaltene Kulturzentrum Brakula.

Bramfeld entstand zu der Zeit, als Heinrich der Löwe hier rumwurschtelnd Lübeck gründete und die Hanse ihren Anfang nahm.

Der Name Bramfeld ist auf den Ginsterbusch zurück zu führen, den sog. Braambusch.


„De Braambusch oder Braamstruuk (lat.: Genista) is en Geslecht vun Planten. Se höört to de Bottervagelblomen (Faboideae) mit to.

...

Dat Geslecht kümmt vör in Europa, in Afrika in de Gemarken an dat Middelmeer un in Westasien. As Heckenplanten is dat vun Siedlers ok mitnamen wurrn na Neeseeland. Dor hett sik dat as en aggressiven Neophyten utbreedt.“

Quelle: Wikipedia norddeutsch http://nds.wikipedia.org/

Näch.



21. November 2014





Sonntag, 16. November 2014

Hamburgteile 42C

Der Junge aus den Walddörfern


Hier war immer alles in Ordnung trotz roter Haare und Wuschelkopf und trotz der Begriffe, die man für ihn fand. Am Sonntag gab es Toast vom Vater mit Schinken und Rührei. Am Montag war der Junge ins Leben integriert. Kein Montagsschwänzer. Die einzige Droge war die Muskatblüte, weshalb ihm vom süddeutschen Fleischkäse schlecht wurde. Sonst Selter auf Ex. Vor der Schule warteten die eidotterblonden Pferde- und Tennismädchen nicht auf ihn. Nicole ging mit Manuel und Esther mit dem Fahrradständer lieber als mit ihm. Im Urlaub wurde er nicht braun. Vater schlug ihn nicht einmal. Er hatte für alles mehr oder weniger Verständnis, dieser Mann. Schrecklich! Seine Schulkameraden hatten wenigstens Bierfahnenväter und Sekretärinnenmütter, alleinerziehend und ungeschminkt mit dem Hund aus dem Tierheim, Promenaden gemischt und mehr geliebt als sein Hasso, weil reinrassig und korrekt erzogen. An die Polizei ausgeliehen.

Der Junge aus den Walddörfern träumte vom WG Leben mit radikalen Tierschützern, Veganern und Agnostikern. Seine Mutter hat früher immer diese Frischkäsedreiecke gekauft mit Schinken drin. Die mochte er nicht, weil ihn die Schinkenstücke farblich an seine Haare erinnerten. Er hatte Sehnsucht nach der ersten Schimmelschicht auf dem liegen gebliebenen Abwasch, welche sich erst nach mehrmaligen Aufweichen etwas löst.

Irgendwann stand er mit einer Packung Buttermilch so lässig wie er konnte am Fahrradständer. Es ging ihm gut, aber keiner beachtete ihn.






16. November 2014

Fotos Duvenstedt 15.9.2014





Samstag, 15. November 2014

Hamburgteile 42B

Rundherum um Hamburg. Ein Kreis, welcher sich in Duvenstedt nun schließt. Duvenstedt ist auch ein Walddorf wie Lemsahl-Mellingstedt, aber eines mit Dorfkerngewese und Kreisverkehr in der Mitte. Das Zentrum ist kernig, da gibt’s Märkte und Wurststände. Man ist hier wild auf Wild. Die Häuser siedeln sich gelassen von alt bis neu mit den Menschen an.

Das Amateurtheater spricht hier platt. Die Kultur scheint kursiv. Ein Dorfgründer namens Duvo wird genannt. Erwähnung ab 1261. Und ein ... stedt ist wohl ein Ort auf sicherem, auf festem Boden.

Ich erreiche den berühmten Kreisverkehr von Duvenstedt. Uwe Seeler fährt am Steuer seines Fahrzeugs durch das Dorf. Ich blicke seinem Wagen nach.

Im Anschluß nun die Ziehung des nächsten Stadtteils. Denn die noch vielen ausstehenden Viertel werden ab nun an gelost. Im Lostopf sind alle noch ausstehenden Viertel ohne Neuwerk. Neuwerk soll der Projektabschluss sein, aber mit Eimsbüttel (dort gab es nur ein kurzes Portrait der Sängerin Clarisse), St. Pauli (dort gab es nur das Karoherzfestival), Barmbek Süd (ein Portrait der Evelyn) und Blankenese (das Portrait von Dietrich Kuhlbrodt). So sind also jetzt noch 65 Stadteile im Lostopf. Eimsbüttel, St. Pauli, Barmbek Süd und Blankenese behalten ihre zugewiesenen Nummern.

Man muss nun also den Film bis ganz zu ende gucken, um zu erfahren, welches Stadtteil nun folgt.

Verstanden?







15. November 2014


Hamburgteile 42A

Uuuuuuuuuwe Seeler heute im Kreisverkehr von Hamburg Duvenstedt während meiner Hamburgteilejagd. Er saß am Steuer seines Fahrzeugs. Mit bereits verpackter Kamera ließ er mich über den Zebrastreifen gehen. Mir gelang nur noch ein Beweisfoto seines Autos von hinten. Die Initialen in seinem Kennzeichen sind der absolute Beweis.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hamburg-Duvenstedt


Hamburgteile 41B

Fotos 9.11.2014 Lemsahl-Mellingstedt