Sonntag, 30. November 2014

Hamburgteile 44B




Oberbaudirektor Fritze Schumacher entwarf Dulsberg und baute es gemeinsam mit Hans und Oskar Gerson, Herrn Schneider, Paul und Hermann Frank, einem gewissen Klophaus, einem Schoch und dem Erich zu Putlitz.

Das Gebiet war nicht groß. Dennoch wurde irre viel gebaut, lauter Backstein in vier Etagen und mehr hoch mit Wohnungen aus damals feiner Seide in der Familien und ihre Väter und Mütter einzogen. Das war in den 1920er und 1930er Jahren. Gomorrha zerstörte Dulsberg im zweiten großen Krieg und es wurde wieder aufgebaut samt Frohbotschaftskirche.

Sehr lange war Dulsberg, welches mittlerweile gut und gerne 17 000 Menschen beherbergt der flächenmäßig kleinste Stadtteil Hamburgs. 2008 aber hat die Schanze mit „Sternschanze“ ein eigens definiertes Viertel, welches weniger als halb so groß ist. Auch Hoheluft Ost und Hoheluft West sind kleiner. Dennoch 1,2 Quadratkilometer waren immer überschaubar.

Dulsberg war also kein altes Dorf wie viele andere Hamburger Stadtteile. Es war ein Acker, der Duvelsbarg, oder Tollsberg (Teufelsberg), der im Kreuzungsbereich Krausestraße und Lauenburger Straße lag und den 1271 der Graf von Holstein an das Hospital des heiligen Geistes für 150 Mark abtrat.

Immerhin blieb es noch Jahrhunderte lang Acker, bis es rot wurde.

30.11.2014

http://de.wikipedia.org/wiki/Hamburg-Dulsberg 

Hamburgteile 44A


29.11.2014 Hamburg Dulsberg



Wenn man wie ich in einem Stadtteil 21 Jahre gelebt hat und 7 Jahre nicht mehr dort war, nähert sich eine alte Bekannte leise. Leise aber deutlich. Jeder Meter ist vertraut. Die Schritte dennoch fremd. Dulsberg ist und war für mich ein Kleinod Hamburger Retorte nach dem großen ersten Krieg. Das Hamburger Backstein, der Geruch nach besseren Wohnumständen zu jener Zeit.

Immer wieder habe ich hier fotografiert. Die Straßen, die Häuser, die Menschen, den Dithmarscher Grill, die Dulsberg Apotheke, der Grieche aus denen die Damen jener Zeit rausstöckelten und der Begriff Honigkuchenpferd für mich neue Nahrung bekam. Im August 1986 bezog ich hier mein Zentrum und blieb doch tatsächlich bis 2007.

30.11.2014


Freitag, 21. November 2014

Hamburgteile 43A

Daheim in Wellingsbüttel setze ich mich einfach nur in den 27er Bus, fahre ein paar Stationen und bin dann im Kleinod der Herzerwärmung. Das Gut Karlshöhe nebst Braamwisch, der ersten wirklich eindringlichen Ökologischen Siedlung Hamburgs ist das Umweltzentrum der Stadt. Und es liegt in Bramfeld.

Bramfeld sehe ich als abwechslungsreichen Strich östlich des Ohlsdorfer Friedhofs und auch östlich des Bramfelder Sees. Ich sehe es nicht als das Ballungszentrum, welches sehr viele Menschen beherbergt, nämlich
50 000 auf 10 Quadratkilometern. Nördlich von Wandsbek im Bezirk Wandsbek findet man hier das gelb gehaltene Kulturzentrum Brakula.

Bramfeld entstand zu der Zeit, als Heinrich der Löwe hier rumwurschtelnd Lübeck gründete und die Hanse ihren Anfang nahm.

Der Name Bramfeld ist auf den Ginsterbusch zurück zu führen, den sog. Braambusch.


„De Braambusch oder Braamstruuk (lat.: Genista) is en Geslecht vun Planten. Se höört to de Bottervagelblomen (Faboideae) mit to.

...

Dat Geslecht kümmt vör in Europa, in Afrika in de Gemarken an dat Middelmeer un in Westasien. As Heckenplanten is dat vun Siedlers ok mitnamen wurrn na Neeseeland. Dor hett sik dat as en aggressiven Neophyten utbreedt.“

Quelle: Wikipedia norddeutsch http://nds.wikipedia.org/

Näch.



21. November 2014





Sonntag, 16. November 2014

Hamburgteile 42C

Der Junge aus den Walddörfern


Hier war immer alles in Ordnung trotz roter Haare und Wuschelkopf und trotz der Begriffe, die man für ihn fand. Am Sonntag gab es Toast vom Vater mit Schinken und Rührei. Am Montag war der Junge ins Leben integriert. Kein Montagsschwänzer. Die einzige Droge war die Muskatblüte, weshalb ihm vom süddeutschen Fleischkäse schlecht wurde. Sonst Selter auf Ex. Vor der Schule warteten die eidotterblonden Pferde- und Tennismädchen nicht auf ihn. Nicole ging mit Manuel und Esther mit dem Fahrradständer lieber als mit ihm. Im Urlaub wurde er nicht braun. Vater schlug ihn nicht einmal. Er hatte für alles mehr oder weniger Verständnis, dieser Mann. Schrecklich! Seine Schulkameraden hatten wenigstens Bierfahnenväter und Sekretärinnenmütter, alleinerziehend und ungeschminkt mit dem Hund aus dem Tierheim, Promenaden gemischt und mehr geliebt als sein Hasso, weil reinrassig und korrekt erzogen. An die Polizei ausgeliehen.

Der Junge aus den Walddörfern träumte vom WG Leben mit radikalen Tierschützern, Veganern und Agnostikern. Seine Mutter hat früher immer diese Frischkäsedreiecke gekauft mit Schinken drin. Die mochte er nicht, weil ihn die Schinkenstücke farblich an seine Haare erinnerten. Er hatte Sehnsucht nach der ersten Schimmelschicht auf dem liegen gebliebenen Abwasch, welche sich erst nach mehrmaligen Aufweichen etwas löst.

Irgendwann stand er mit einer Packung Buttermilch so lässig wie er konnte am Fahrradständer. Es ging ihm gut, aber keiner beachtete ihn.






16. November 2014

Fotos Duvenstedt 15.9.2014





Samstag, 15. November 2014

Hamburgteile 42B

Rundherum um Hamburg. Ein Kreis, welcher sich in Duvenstedt nun schließt. Duvenstedt ist auch ein Walddorf wie Lemsahl-Mellingstedt, aber eines mit Dorfkerngewese und Kreisverkehr in der Mitte. Das Zentrum ist kernig, da gibt’s Märkte und Wurststände. Man ist hier wild auf Wild. Die Häuser siedeln sich gelassen von alt bis neu mit den Menschen an.

Das Amateurtheater spricht hier platt. Die Kultur scheint kursiv. Ein Dorfgründer namens Duvo wird genannt. Erwähnung ab 1261. Und ein ... stedt ist wohl ein Ort auf sicherem, auf festem Boden.

Ich erreiche den berühmten Kreisverkehr von Duvenstedt. Uwe Seeler fährt am Steuer seines Fahrzeugs durch das Dorf. Ich blicke seinem Wagen nach.

Im Anschluß nun die Ziehung des nächsten Stadtteils. Denn die noch vielen ausstehenden Viertel werden ab nun an gelost. Im Lostopf sind alle noch ausstehenden Viertel ohne Neuwerk. Neuwerk soll der Projektabschluss sein, aber mit Eimsbüttel (dort gab es nur ein kurzes Portrait der Sängerin Clarisse), St. Pauli (dort gab es nur das Karoherzfestival), Barmbek Süd (ein Portrait der Evelyn) und Blankenese (das Portrait von Dietrich Kuhlbrodt). So sind also jetzt noch 65 Stadteile im Lostopf. Eimsbüttel, St. Pauli, Barmbek Süd und Blankenese behalten ihre zugewiesenen Nummern.

Man muss nun also den Film bis ganz zu ende gucken, um zu erfahren, welches Stadtteil nun folgt.

Verstanden?







15. November 2014


Hamburgteile 42A

Uuuuuuuuuwe Seeler heute im Kreisverkehr von Hamburg Duvenstedt während meiner Hamburgteilejagd. Er saß am Steuer seines Fahrzeugs. Mit bereits verpackter Kamera ließ er mich über den Zebrastreifen gehen. Mir gelang nur noch ein Beweisfoto seines Autos von hinten. Die Initialen in seinem Kennzeichen sind der absolute Beweis.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hamburg-Duvenstedt