Nun
endlich im Februar mein erstes Viertel im Jahre 2017 und mein Hamburgteil 86.
Unter
der Köhlbrandbrücke: Die unheimlichen Stimmen der LKWs übertragen sich bis ganz
nach unten. Ich stehe am ersten Pfeiler auf der Seite von Waltershof. Die
Pfeiler ragen hinauf. Die Klagen der Stimmen aus Neuhof sind zu hören. Neuhof
war eine Siedlung, sogar einmal eine Insel. 1970 - 1974 entstand die
Köhlbrandbrücke. Die Besiedlung in der Nippoldstraße wurde abgerissen. Es
klopft und kracht. Da dimm – da dimm. Die Brücke wirft Schatten. Man könnte
sich jedes Mal erschrecken – der LKW Verkehr könnte von oben durchbrechen.
Die
westliche Rampenbrücke zu Waltershof ist eine S-förmige Schlange, deren Radien
eine Krümmung von bis zu 175 Metern aufweisen. Dieser einzellige Hohlkasten der
Spannbetonbrücke ist es, der mit einem
spricht. 30.000 Fahrzeuge pro Tag, pro Tag und Nacht. 81.000 Kubikmeter Beton,
12.700 Tonnen Stahl.
Waltershof
besteht aus den ehemaligen Inseln Griesenwerder, Mühlenwerder, Maakenwerder und
Rugenbergen. Benannt nach Senator Walter Beckhoff, der Handelskammer Präses am
Ende des 17. Jahrhunderts. 1962 bei der Sturmflut kamen 37 Menschen ums Leben.
Die Namen der Opfer sind am Harburger Seemannsheim Duckdalben nachzulesen, der
Seemannsmission in Waltershof in der jedes Jahr etwa 35.000 Seeleute aus etwa
100 Ländern Hilfe und Orientierung für den für sie fremden Hamburger Hafen
bekommen.
Nach
der Flut wurde die Besiedlung von Waltershof aufgegeben. So zählt Waltershof
nun mehr nur noch 3 Einwohner. Mit der Hadag Fähre E 61 kommt man hier wieder
wech, oder mit dem Bus 151 Richtung Wilhelmsburg. Das Lotsenhaus mit der
Lotsenstation Seemannshöft liegt an der Nordspitze. Man sieht sie von der Fähre
aus, die nach Finkenwerder führt. Zu Fuß dort hinzugelangen, führt ins Nichts.
So wird es erst später noch mal Bilder vom Seemannshöft mit Uhrturm geben.
Die
Fähre von und nach Waltershof fährt übrigens selten. Dafür fährt hier die
Hamburger Hafenbahn umso öfter. Ein faszinierender Ort, an dem man es aber als
Fußgänger nicht länger als nötig aushalten will. Dennoch, zwischen Eurogate und
Eurokai sind feinste Fahrradwanderwege möglich – nach Finkenwerder z.B.
13.2.2017
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