Recht
unspektakulär und aber so schön, so kann man Curslack beschreiben und erleben,
dieses vierte der Vierlande in dem beinahe unmerklich ein Wasserwerk ist,
welches 350.000 Menschen versorgt und zwar mit Wasser.
Curslack
bedeutet niedrige Sumpflandschaft, welche recht stark vom Wassereindringen
betroffen ist. So kachelte man hier die Häuser von innen, was sie typisch
machte. Dabei steht Kuren für „sickern“ und Lake für „feuchte Wiese“. Bevor man
die Tatenberger Schleuse errichtete, war es deshalb hier regelmäßig überflutet.
Seit 1949 ist Curslack ein eigener Stadtteil, welcher zum Bezirk Bergedorf
gehört. Bis 1953 gab es hier auch den Bahnhof „Curslack-Neuengamme“, der durch
Deportationen der Häftlinge zum KZ Neuengamme schreckliche Berühmtheit
erlangte. Heute ist dort ein Hotel und Restaurant nebst dem herrlichem
Sportplatz am Gramkowweg, wo der Spielverein Curslack – Neuengamme beheimatet
ist.
Die
hiesige Hauptstraße ist der Curslacker Deich nebst der anderen Hauptstraße, dem
Curslacker Heerweg. Die alte St. Johanniskirche liegt mitten in einem noch
erhaltenden Dorfcharakter, ihre Geschichte greift bis ins Jahr 1306 zurück. Wie an vielen Stellen in den Vier-
und Marschlanden stellten sich auch in Curslack im Laufe
der Zeit die Feldsteinkonstruktionen als zu schwer für den nicht sehr
tragfähigen Marschboden heraus. Die Baumaterialien wurden daher meist
schrittweise auf Backstein oder Fachwerk umgestellt. Das heutige Langhaus mit dreiseitigem Chorabschluss aus den Jahren 1599 bis 1602 wurde nach Beschädigungen
der Kirche durch eine Sturmflut aus Backsteinen errichtet.
Das im Winter geschlossene Rieckhaus stellt das
Freilichtmuseum der Vierlande dar. Der Hof der Familie Rieck wird im Jahre 1633
zum ersten Mal erwähnt. Die ersten Besitzer jedoch waren Carsten und Catarina
Timm, wovon eine Inschrift ohne weiteres zeugt. Hier gibt es eine original
Mühle aus Ochsenwerder, ein Backhaus aus Neuengamme und auch ein Heubarg aus
Allermöhe. Seit 1954 gilt es als Außenstelle des Altonaer Museums.
Man erreicht Curslack mit diversen Bussen, die
vom Bergedorfer Bahnhof aus starten. 225, 328, 321, 327, 124, 223, 427. Die auf
über 10 Quadratkilometern knapp 4000 Menschen, die hier leben, sind also trotz
ländlicher Umgebung im Stadtgebiet über den HVV ziemlich gut angebunden.
Einstweilen wäre noch zu sagen – schöne ruhige
Tage und dann ein gutes hinübergleiten ins Jahr 2017.
23.12.2016
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