104 Hamburger Stadtteile, fotografiert,
kommentiert, gefilmt und dokumentiert
von Matthias von Schramm
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Donnerstag, 7. September 2017
Hamburgteile 97C
Heute unterwegs nochmal im eigenen Stadtteil und auf den Spuren des Schelms von Wellingsbüttel: Heinz Ehrhardt. Den nach ihm benannten Park besucht, die Sportanlage des TSC Wellingsbüttel und im Fasanenhain Heinz Erhardts Haus mit Backstein und Spitzgiebel aus den😀 1930er Jahren in dem er bis zu seinem Tod 1979 lebte. Film folgt mit mehr Informationen. 31.7.2017
Hamburgteile 97A
Nur
gut, dass ich mein Heimatstadtteil in mehreren Etappen zeigen wollte und will,
denn am Ende der ersten Tour wurde ich durchaus von einem Wolkenbruch mit Hagel
jäh ... Alstertaler Wetter also.
Da
ich das Heimviertel schon oft durch die Alstertalromanzen skizzierte und
dergleichen, brauche ich ein paar Teile, um es in dem Format „Hamburgteile“ ein
wenig anders darzustellen.
Drum
gleich am Anfang ein Blickwinkel - welcher selten zu meinen Denk und Gehwegen
gehört. Ich beginne im Norden nähe S-Bahn Well daheim und durchstreife es zum
Süden – Schultheßdamm, Eckerkamp zum Tennis und Hockeyverein Klipper THC.
Durchaus eine Hockey Zweitliga Mannschaft haben die. Der Verein wurde 1888 als
Eisbahnverein auf der Uhlenhorst gegründet. 1920 zog man nach Wellingsbüttel
um, welches damals noch nicht zu Hamburg gehörte. Der Verein holte drei
deutsche Hockey Meisterschaften, zwei Mal die Damenmannschaft und ein mal die
Herrenmannschaft.
Dort
im Südwesten wird es nebst gewisser häuslicher Biederkeit immer idyllischer -
bis man schließlich eine kleine Ecke vom Nordosten des Ohlsdorfer Friedhofs
erreicht. Diese winzige Ecke sozusagen, die auch zu Well gehört. Dort ist der
sog. Pröckelmoorteich vielleicht schon die schönste Ecke des Parkfriedhofs.
Well
ist seit 10 Jahren meine feste Heimat und der Begriff Heimat ist schwer
umreißbar in diesem Zusammenhang. Viele kleine Ecken des Wohnviertels bleiben
hinter Mauern und Hecken verborgen und schwer erklärlich. Auf dem
Alsterwanderweg trifft man so leicht seitlich viele blonde Pferdeschwänze, viel
mehr als geschaukelte Sommersprossen. Viel Unverbindlichkeit, aber dennoch über
die Gärten immer wieder hanseatische Freundlichkeiten. So ist es hier doch viel
angenehmer als vielleicht auf den ersten Blick gedacht.
Man
muss auch sagen, dass dann dort der Alsterwanderweg Höhe Wellingsbüttel unter
dem Wellingsbüttler Weg wunderbar ist.
Hin und wieder ahnt man hinter den Häusern Michael Stich – einer unserer
Einwohner - und Mike Krüger – ein weiterer.
Wenn
man Wikipedia aufschlägt, dann wird man zuerst einen Blick auf das Torhaus und
vor allem das Herrenhaus werfen. Im Torhaus ist das Alstertalmuseum beheimatet
und das Kanzleigut erlebte unter den Hamburger Großbürgern Jauch seine
Blütezeit. Die Gutsherren lebten einst gut, die Bewohner des Dorfes
Wellingsbüttel hingegen darbten. Freikorpsführer Hans Jauch wurde im Herrenhaus
geboren – sein Enkel Günter Jauch verdient sein Geld durch einen anderen
modernen Zeitgeist.
Mitten
im Ort haben wir einen Parkplatz am Ärztehaus und am Supermarkt, der Dienstag
und Freitag mein fester Marktplatz wurde. Auch der Bahnhofskiosk im Bahnhof
Well ist legendär. Mit Hoheneichen ist noch eine weitere S-Bahnstation der sog.
Alstertalbahn als Teil der S1 Linie auf Wellingsbüttler Boden.
22.
Juni 2017
Hamburgteile 96 A
Borgfeld
sagt man Niederdeutsch. Borgfeld – also Borgfelde also ist wie so ein Trapez
fast eingeebnet zwischen Berliner Tor und Burgstraße, zwischen den Stadtteilen
St. Georg, Hamm, Hohenfelde und Hammerbrook – letzter durch den Mittelkanal
getrennt.
Auf
90 Hektar leben 7.500 Menschen, also fast nur Wohngebiet hier, obwohl Barg oder
Borg, althochdeutsch Parch Begriffe für das Schwein sind. Es ist also neben der
Burgstraße, dass Burgfeld und somit war Borgfelde die landwirtschaftliche
Fläche der Hammaburg Bewohner.
Die
freilaufenden Schweine prägten also früher dieses Feld, heute ist es ein Ort
für Geheimtipps. In diesem fast kleinsten Stadtteil der Stadt – das
allerkleinste ist das neue Sternschanze wohl – gibt es den kleinsten Biobäcker
Hamburgs.
Martin
Kastner ist ein Sohn des Ruhrgebiets, aber obwohl Schalke hier so fern, hat er
mit dem Rettungsbrot die wohl erstaunlichste Bäckerei Hamburgs. Acht
Quadratmeter Backstube.
Wie
alle östlich der Innenstadt gelegenen Stadtteile wurde Borgfelde durch Gomorrha
im zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. Die Bevölkerung verringerte sich auf
ein Achtel gegenüber der Vorkriegszeit.
Berühmtester
Schüler des Viertels war wohl Arno Schmidt.
1947
wurde Borgfelde berühmt durch den sog. Trümmermörder, dessen Mordserie in den
Trümmern dieses Stadtteils begann. Der Fall blieb unaufgeklärt.
Borgfelde
gehört zum Bezirk Mitte.
6.
Juni 2017
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