Hamburg hat derzeit 104 Stadtteile, von denen ich nun 84 besucht habe - Nummer 85 wird dann Curslack im Bezirk Bergedorf sein. Es fehlen also nur noch 19 Stadtteile. Immerhin befinden die sich auf einer Fläche von über 90 Quadratkilometern und haben über 200.000 Einwohner. Es fehlen noch im Bezirk Wandsbek: Steilshoop und Wellingsbüttel. Im Bezirk Nord: Großborstel und Uhlenhorst. Im Bezirk Eimsbüttel: Hoheluft-West. Im Bezirk Altona: Bahrenfeld, Groß-Flottbek und Ottensen. Im Bezirk Mitte: Altstadt, Borgfelde, Waltershof und Neuwerk (ist der Projektabschluss). Im Bezirk Harburg: Harburg, Wilstorf und Moorburg. Und im Bezirk Bergedorf: Allermöhe, Moorfleet, Neuallermöhe und Reitbrook.
Ein paar weitere Stadtteile sind noch nicht komplett bearbeitet - z.B. Blankenese, Barmbek-Süd und HafenCity.
Von den anderen 19 haben 7 recht wenig Einwohner. Waltershof 3, Neuwerk in der Nordsee 34, Reitbrook 510 und Moorburg 740. Auch Allermöhe und Moorfleet haben nur knapp über 1000 Einwohner und die Altstadt knapp 2000. Die meisten Einwohner der übrig gebliebenen Stadtteile haben Ottensen, Bahrenfeld, Harburg und Neuallermöhe - so zwischen 23.000 und 35.000 Einwohner. Flächenmäßig am kleinsten sind Hoheluft-West, Borgfelde und Altstadt. Die größte Fläche haben Bahrenfeld, Moorburg und Waltershof - alle drei haben um die 10 Quadratkilometer.
Ein
Billbrook ist nichts anderes als ein Sumpfgebiet im Urstromtal der Elbe,
welches sogleich im Norden von der Bille begrenzt wird. „Brook an der Bille.“
Billbrook
im Bezirk Mitte (nicht Bergedorf wie im letzten Video fälschlich erwähnt)
grenzt direkt an Billwerder im Osten. Westlich wiederum von Billbrook grenzt
Rothenburgsort, welches wiederum an Hamm und Hammerbrook grenzt. Hammerbrook
nämlich wurde auch wie dieses Billbrook am Ende des 19. Jahrhunderts ordentlich
mit Sand aufgeschüttet, damit dieser Landstrich bevölkert werden konnte.
Nun
hat Billbrook heute die Form eines Kegels und es leben wenig Menschen in
kleinen Wohngebieten hier und ansonsten ist es ausschließlich ein
Industriegebiet. Fünf schiffbare Kanäle durchkreuzen den Kegel, u.a. Tiefstack,
an dem das gleichnamige extrem schöne (oder auch nicht) Kraftwerk Tiefstack
liegt. Das ehemalige Kohlekraftwerk ging 1917 in Betrieb, welches in den 1990er
Jahren endgültig abgebrochen wurde. Seit 1993 ist das Heizkraftwerk in Betrieb
und verschönt wie gesagt die Gegend.
Immerhin
leben hier immer noch nebst der gewaltigen Industrieanlagen über 2000 Menschen
auf etwas mehr als 6 Quadratkilometern. Wie Hammerbrook, Hamm und Horn wurde Billbrook
im zweiten Weltkrieg großflächig zerstört.
Hier
gibt es alte Rangierbahnhöfe, welche einst von der Reichsbahn, nun von der AKN
betrieben werden. Man erreicht Billbrook mit der S21 und der Metrobuslinie 5 am
besten. Die S-Bahn hält an der Grenze zu Rothenburgsort am Bahnhof Tiefstack.
Bildungstechnisch gibt es in Billbrook für wenige Kinder eine Grundschule und
für später dann eine Feuerwehrakademie. Wobei man nicht annehmen sollte, dass
diese Kinder in diesem Viertel dann auch später leben werden, oder!?
Das
Industriegebiet, welches sich bis Rothenburgsort erstreckt gibt 22.000 Menschen
Arbeit. Es hat 1000 Betriebe und es ist mit 770 Hektar Größe das zweitgrößte
der Stadt. Andere Quellen behaupten es sei das Größte der Stadt. Will man
machen. Das Stadtteil erlangte Berühmtheit durch ein Hörspiel Wolfgang Bocherts
„Bill Brook sucht Billbrook“.
"Totes nur. Zerstörtes, Zerfallenes,
Zerborstenes, Zerwühltes, Zerkrümeltes. Totes nur. Totes. Kilometerweit,
kilometerbreit Totes. Er stand in einer toten Stadt, und er schmeckte es fade
und übel auf der Zunge." So beschreibt Wolfgang Borchert in seiner
Erzählung die gewaltigen Zerstörungen, welche Bombenangriffe des Zweiten
Weltkriegs im Stadtteil angerichtet hatten. Es ist nicht mehr viel übrig von
Billbrook, als der kanadische Feldwebel Bill Brook sich in Borcherts Geschichte
aufmacht, jenen Ort zu erkunden, der so heißt wie er selbst.
In
Billbrook gibt es die riesige Kaffeetüte auf dem Darbovengelände von Idee
Kaffee oder auch Mövenpick. Ein gewisser Johannes Joachim Darboven gründete im
Alter von zwanzig Lebensjahren 1861 dieses Unternehmen.
Am
Billbrookdeich gibt es noch ein schönes historisches Haus – in dem einst das
kaiserliche Postamt nahe der roten Brücke war, wo von auch heute noch durchaus
ein Schriftzug zeugt.
Die
Sendeanlage Billwerder – Moorfleet ragt hervorragend aus der Landschaft heraus
mit drei Masten von denen der höchste mit 304 Metern den Hamburger Fernsehturm
eindeutig überragt. An dieser Stelle wurde ein Mast 1964 abgebrochen, der dann
1965 nach Kronshagen bei Kiel versetzt wurde. Dort wuchs ich auf die ersten
Jahre u.a. und so und deshalb kenne ich auch den alten Mast von ursprünglich
1949 wirklich sehr gut.
Billwerder
stellt ansonsten schon eine Idylle dar, die Platz für die JVA bot – was will
man machen. Letztlich spielt sich das Dorf des Stadtteils an einer Straße ab,
so als Teil der sog. Marschlande. Die Straße ist der Billwerder Billdeich. An
ihr liegt dann auch neben dem deutschen Maler- und Lackierer- Museum die sehr
schöne stattliche St. Nikolaikirche. Unterwandert wird Billwerder über 243
Meter getunnelt von der A1. Oder unterführt sozusagen. Billwerder ist letztlich
die Bezeichnung der Elbinsel zwischen Dove Elbe und Bille. Auf dieser Insel
liegen noch die Stadtteile Allermöhe, Billbrook und Moorfleet. Alle im Bezirk
Bergedorf natürlich.
Die
S21 rauscht am Rande hindurch. Billwerder-Moorfleet, Mittlerer Landweg und
Allermöhe heißen die Stationen. Hier wurde früher der Hopfen für die Hamburger
Brauereien angebaut. Hier im idyllischen Billwerder nebst dem Moorfleet. 1842
wurde der Bahnhof Billwerder-Moorfleet der Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn
eröffnet. Der S-Bahn Betrieb wurde 1958 aufgenommen.
Hier
ist natürlich sehr viel Fläche für immer mehr Neubaugebiete, wie auch nebenan
im Südosten Neuallermöhe. Derzeit hat Billwerder ca. 1.400 Einwohner auf 9,5
Quadratkilometer Fläche. Aber Wohnungen für 7.000sind zunächst und desweiteren geplant. Da
wollen wir mal schauen, wie der freie Blick zur Sendeanlage, zur St. Nikolai
und zur JVA mehr und mehr verstellt wird. Näch.
Es
ist natürlich nicht beweisbar, dass Langenbek der unbekannteste Stadtteil
Hamburgs ist, dort im Süden im Bezirk Harburg liegend. Aber Heinz Strunk ist
hier in einem Reihenhaus aufgewachsen mit einer Größe von 60 Quadratmetern.
Dieser Horror ist in seinem berühmtesten Bestseller nachzulesen. Nach seinen
Vorstellungen sind hier sogar Bäume und Sträucher kleiner als anderswo und auch
werden hier die Straßen nach Käffern benannt, die in der Niedersächsischen
Provinz liegen. Als da wären Buchholz, Bispingen, Walsrode und dergleichen bzw.
dermaßen und auch dergestalt.
In
Langenbek, 0,838 Quadratkilometer groß konnte ich ein Stehcafe ausmachen, einen
Fleischer und zwei Supermärkte. Daheim habe ich auch einen Skysupermarkt in
Wellingsbüttel. Drum habe ich mir diesen Supermarkt hier mal auch von innen betrachtet. Und ich muss
sagen ... kein Vergleich zu dem unseren. Aber egal. Viel wichtiger wäre noch zu
bemerken, dass der Sinstorfer Kindergarten Langenbek zugemutet wird, der Langenbeker
Friedhof gar nicht in Langenbek liegt und die Syrisch Orthodoxe Kirche in
Sinstorf.
Im
14. Jahrhundert entstand hier ein Hof und das war der Ursprung des einstmals
Niedersächsischen Dorfes. Das es hier ein Hügelgrab gibt, welches 1950 entdeckt
wurde und 1999 archäologisch anerkannt als Denkmal der Vorzeit ist
bemerkenswert und vielleicht schon eine der größten Tatsachen, die Langenbek
ausmacht.
Vor
Jahren sollte hier das Hospiz durch Anwohnerproteste verhindert werden. Aber
das Hospiz gibt es hier. Die Pastorin Hella Lemke sprach den Menschen gut zu,
die einen Werteverlust ihrer Grundstücke befürchteten. Seit 2013 gibt es also
dieses Hospiz in Langenbek für den Süden der Stadt.
In
das flächenmäßig viert kleinste Stadtteil Hamburgs, klatschte man neben das Langenbeker
Feld mit Spiel – Sport und Eventum - Platz Reihenhaussiedlungen so irgendwann
nach dem Krieg ans Feld und heute wollen hier etwa 4000 Menschen ihre Ruhe
haben.
Viele
verbinden ja mit Eppendorf das UKE - Die Uniklinik und dies obwohl sie gar
nicht verbinden können – weil sie gar keine Schwestern sind, oder so etwas.
Eppendorf ist ulltraschick und durch die Nähe zur Alster auch noch vielleicht
sogar das typisch prägendste Viertel Hamburgs, zumindest optisch. Jedenfalls
ist Eppendorf das älteste Dorf dieser Stadt. 2,7 Quadratkilometer groß und fast
25 000 Einwohner hats. Verkehrstechnisch am Rande über die Hudtwalckerstraße
erreichbar, aber nur die U-Bahn Station Kellinghusenstraße liegt mitten im
Viertel, ein alt ehrwürdiger Umsteigebahnhof für U1 und U3 mit 60 000
Fahrgästen täglich und vor über hundert Jahren im Stile des Historismus erbaut.
Die Universitätsklinik ist noch älter und wurde im Jahre 1884 gegründet.
Eppenthorp
könnte auf einen Eppo zurück geführt werden so rein namentlich, welcher aber
auch Ebo oder Ebbo geheißen haben kann. Die romantisch gelegende St.
Johanniskirche - die Hochzeitskirche liegt ziemlich direkt an der Alster
gegenüber dem Winterhuder Fährhaus. Auf dem Turm prangt die Zustandsjahreszahl
des letzten grundlegenden Umbaus 1751. Erste Spuren der Kirche führen einen
aber ins 13. Jahrhundert. Auf der anderen Straßenseite (die Hudtwalckerstraße
gabelt sich hier in Ludolfstraße und Heinickestraße) findet man das ehemalige
Gemeindehaus des 1140 zuerst erwähnten Dorfes. Heute Lustspielhaus Alma Hoppe
mit allerhandlei Satire und anderem im Programm.
In
Eppendorf findet man auch diese hervorragenden Stuckwohnungen mit hohen Decken
und einen englischen Stil findet man auch. Zwischen Wasser, Häusern und dem
einen oder anderen wohlhabenden Menschen sind in der Nähe des Mühlenteichs auch
u.a. die Stadtschwäne untergebracht.
Eppendorf
gehört zum Stadtbezirk Nord. Viele bekannte Namen sind mit Eppendorf in
Verbindung zu bringen, wenn man denn mag. Allen voran Wolfgang Borchert, dessen
Denkmal der schwangeren Mutter mit Kind im Rosengarten an der Eppendorfer
Landstraße zu finden ist. Uwe Seeler wuchs hier auf, Eppendorf ist auch das
Viertel des Ernst Thälmann, Jan Delay, Samy Deluxe und Karl Dall wohnt hier in
aller Angeblichkeit. Und schließlich, was wäre Eppendorf ohne Harry Rohwohlt
gewesen, oder!?
Als
ich in den 1990er Jahren meine „Urhamburgteile“ plante, begann ich an der
Horner Rennbahn mit Pentax LX und Seagull Bilder zu machen. Über zwei
Jahrzehnte später war ich nun wieder dort. Die Galopprennbahn Hamburg Hornwurde ab 1855 so allmählich erbaut und am Ende des 19. Jahrhunderts wurde Horn
eingemeindet und kam zu Hamburg. Feine Sache, denn Horn heißt „Vorsprung“. Ein
bewaldeter Höhenrücken ist auch heute noch auszumachen. Und man begibt sich
dann auf die Horner Rampe. Von ihr – dem Brückengipfel sozusagen, blickt man
auf die Hammer Landstraße.
Die
Nationalsozialisten hatten mit Horn auch allerhandlei Pläne mit
Größenwahnanteilen. Hier sollte am östlichen Eingang der Stadt ein Autobahnhof
entstehen, quasi der Endpunkt dieser aus Berlin kommenden Reichsautobahn. Davon
übrig geblieben, ist der „Horner Kreisel“. Der berühmteste und erstaunlichste
Kreisel - der Welt ... und da muss man sich erst einmal trauen ... das zu
behaupten. Von hier aus trampten wir früher immer in die Welt, vor dem
berühmten imposanten Bundesautobahnschild.
Zum
700 jährigen Bestehen im Jahre 2006 fand ein großes Stadtteilfest mit Guildo
Horn statt. Er war dann auch der Erfinder der Hornhocke.
In
Horn leben auf knapp 6 Quadratkilometern jede Menge Menschen vorwiegend hinter
dem sog. Hamburger Backstein. Der Nachkriegsaufbau von Horn dauerte bis in die 1960er Jahre.
Insgesamt leben in Horn, liegend im Bezirk Mitte über 38 000 Menschen.
Dennoch
ist hier nur eine U-Bahnstation nebst einiger Buslinien auszumachen. Es ist die
Station „Horner Rennbahn“ der U2, die von Niendorf Nord kommend, über Schlump,
Hauptbahnhof Nord, Hammer Kirche, Horner Rennbahn bis nach Mümmelmannsberg
führt. Auf fast 25 Kilometer Streckenlänge bietet das bevölkerungsreiche Horn
nur eine einzige Etappe.