Ein
Billbrook ist nichts anderes als ein Sumpfgebiet im Urstromtal der Elbe,
welches sogleich im Norden von der Bille begrenzt wird. „Brook an der Bille.“
Billbrook
im Bezirk Mitte (nicht Bergedorf wie im letzten Video fälschlich erwähnt)
grenzt direkt an Billwerder im Osten. Westlich wiederum von Billbrook grenzt
Rothenburgsort, welches wiederum an Hamm und Hammerbrook grenzt. Hammerbrook
nämlich wurde auch wie dieses Billbrook am Ende des 19. Jahrhunderts ordentlich
mit Sand aufgeschüttet, damit dieser Landstrich bevölkert werden konnte.
Nun
hat Billbrook heute die Form eines Kegels und es leben wenig Menschen in
kleinen Wohngebieten hier und ansonsten ist es ausschließlich ein
Industriegebiet. Fünf schiffbare Kanäle durchkreuzen den Kegel, u.a. Tiefstack,
an dem das gleichnamige extrem schöne (oder auch nicht) Kraftwerk Tiefstack
liegt. Das ehemalige Kohlekraftwerk ging 1917 in Betrieb, welches in den 1990er
Jahren endgültig abgebrochen wurde. Seit 1993 ist das Heizkraftwerk in Betrieb
und verschönt wie gesagt die Gegend.
Immerhin
leben hier immer noch nebst der gewaltigen Industrieanlagen über 2000 Menschen
auf etwas mehr als 6 Quadratkilometern. Wie Hammerbrook, Hamm und Horn wurde Billbrook
im zweiten Weltkrieg großflächig zerstört.
Hier
gibt es alte Rangierbahnhöfe, welche einst von der Reichsbahn, nun von der AKN
betrieben werden. Man erreicht Billbrook mit der S21 und der Metrobuslinie 5 am
besten. Die S-Bahn hält an der Grenze zu Rothenburgsort am Bahnhof Tiefstack.
Bildungstechnisch gibt es in Billbrook für wenige Kinder eine Grundschule und
für später dann eine Feuerwehrakademie. Wobei man nicht annehmen sollte, dass
diese Kinder in diesem Viertel dann auch später leben werden, oder!?
Das
Industriegebiet, welches sich bis Rothenburgsort erstreckt gibt 22.000 Menschen
Arbeit. Es hat 1000 Betriebe und es ist mit 770 Hektar Größe das zweitgrößte
der Stadt. Andere Quellen behaupten es sei das Größte der Stadt. Will man
machen. Das Stadtteil erlangte Berühmtheit durch ein Hörspiel Wolfgang Bocherts
„Bill Brook sucht Billbrook“.
"Totes nur. Zerstörtes, Zerfallenes,
Zerborstenes, Zerwühltes, Zerkrümeltes. Totes nur. Totes. Kilometerweit,
kilometerbreit Totes. Er stand in einer toten Stadt, und er schmeckte es fade
und übel auf der Zunge." So beschreibt Wolfgang Borchert in seiner
Erzählung die gewaltigen Zerstörungen, welche Bombenangriffe des Zweiten
Weltkriegs im Stadtteil angerichtet hatten. Es ist nicht mehr viel übrig von
Billbrook, als der kanadische Feldwebel Bill Brook sich in Borcherts Geschichte
aufmacht, jenen Ort zu erkunden, der so heißt wie er selbst.
In
Billbrook gibt es die riesige Kaffeetüte auf dem Darbovengelände von Idee
Kaffee oder auch Mövenpick. Ein gewisser Johannes Joachim Darboven gründete im
Alter von zwanzig Lebensjahren 1861 dieses Unternehmen.
Am
Billbrookdeich gibt es noch ein schönes historisches Haus – in dem einst das
kaiserliche Postamt nahe der roten Brücke war, wo von auch heute noch durchaus
ein Schriftzug zeugt.
13.12.2016
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